Die baltische Fußballmeisterschaft 1923/24 des Baltischen Rasen- und Wintersport-Verbandes gewann der VfB Königsberg im Endrundenturnier ungeschlagen mit sechs Punkten Vorsprung vor dem Stettiner SC und dem TuFC Preußen Danzig. Dies war der insgesamt sechste Gewinn der baltischen Fußballmeisterschaft für die Königsberger, die sich dadurch für die deutsche Fußballmeisterschaft 1923/24 qualifizierten. Dort schied Königsberg bereits im Viertelfinale nach einer 1:6-Auswärtsniederlage gegen die SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau aus.

Modus und Übersicht

Die Vereine im Baltische Rasen- und Wintersport-Verband waren in der Saison 1923/24 erneut in drei Kreise eingeteilt, die Kreismeister qualifizierten sich für die Endrunde um die baltische Fußballmeisterschaft. In Ostpreußen und Pommern gab es mehrere Bezirksklassen, deren Sieger in einer Endrunde den jeweiligen Kreismeister ausspielten.

Kreis I Ostpreußen

In Ostpreußen wurde erneut in sieben regionalen Bezirksligen gespielt. Die Sieger dieser Ligen trafen dann in der ostpreußischen Endrunde aufeinander.

Bezirk I Königsberg

  • Qualifikation Endrunde Ostpreußen
  • Bezirk II Tilsit

  • Qualifikation Endrunde Ostpreußen
  • Absteiger
  • Bezirk III Insterburg-Gumbinnen

    Das Zustandekommen der Differenz in den Toren konnte vom DSFS nicht eruiert werden.

  • Qualifikation Endrunde Ostpreußen
  • Bezirk IV Südostpreußen

  • Qualifikation Endrunde Ostpreußen
  • Absteiger
  • Bezirk V Masuren

  • Qualifikation Endrunde Ostpreußen
  • Absteiger
  • Bezirk VI Ostpreußen West

  • Entscheidungsspiel
  • Nach Abschluss der Spielklasse waren Viktoria Elbing und der Marienburger SV punktgleich, so dass ein Entscheidungsspiel um die Bezirksmeisterschaft nötig war. Aus Terminnot wurde jedoch Viktoria Elbing vom Bezirksspielausschuss als Teilnehmer des Bezirkes VI an der ostpreußischen Fußballendrunde gemeldet. Das Entscheidungsspiel um die Bezirksmeisterschaft fand dann erst am 31. August 1924 statt, Elbing setzte sich mit 6:0 durch, doch der Marienburger SV legte erfolgreich auf Grund von irregulären Platzverhältnissen Protest ein. Das Wiederholungsspiel, welches dann erst am 19. November 1924 ausgetragen wurde, konnte Elbing mit 4:1 nach Verlängerung für sich entscheiden.

  • Qualifikation Endrunde Ostpreußen
  • Bezirk VII Ostpreußen Mitte

    Aus dem Bezirk VII Ostpreußen Mitte ist nur der Sieger, SV Hindenburg Rastenburg, überliefert.

    Endrunde um die ostpreußische Meisterschaft

    Qualifiziert für die diesjährige ostpreußische Endrunde waren die Sieger der sieben Bezirken. Die Endrunde wurde in zwei Gruppen ausgespielt, die Gruppensieger trafen im Finale aufeinander.

    Gruppe A

  • Entscheidungsspiel Platz 1
  • Entscheidungsspiel Platz 1:

  • Qualifikation Finale Ostpreußen
  • Gruppe B

  • Entscheidungsspiel Platz 1
  • Entscheidungsspiel Platz 1:

  • Qualifikation Finale Ostpreußen
  • Finale Ostpreußen

    Kreis II Danzig

    In Danzig wurde die oberste Liga in dieser Spielzeit in zwei Gruppen ausgespielt, die Gruppensieger trafen im Finale aufeinander. Die jeweils Gruppenletzten spielten in zwei Abstiegsspielen den Absteiger in die 1. Klasse aus.

    Gruppe A

  • Qualifikation Finale Danzig
  • Teilnahme Abstiegsspiele
  • Gruppe B

  • Entscheidungsspiel Platz 1
  • Teilnahme Abstiegsspiele
  • Entscheidungsspiel Platz 1:

  • Qualifikation Finale Danzig
  • Abstiegsspiele

  • Absteiger
  • Finale Danzig

    Das Hinspiel fand am 18. November 1923, das Rückspiel am 25. November 1923 statt. Da beide Mannschaften jeweils eine Partie gewinnen konnten und eine Addition der Ergebnisse nicht vorgesehen war, kam es am 9. Dezember 1923 zu einem Entscheidungsspiel.

    Kreis III Pommern

    Der Kreis Pommern war erneut in sieben Bezirken eingeteilt, die Bezirkssieger spielten in der pommerschen Fußballendrunde den Kreismeister Pommerns aus.

    Bezirk I Stolp

    Zum Zeitpunkt der Meldefrist der Teilnehmer an der pommerschen Endrunde lag Sturm Lauenburg an der Tabellenspitze. Im Nachhinein wurden jedoch einige Spiele nachträglich als verloren gewertet, so dass Germania Stolp Bezirksmeister wurde.

  • Qualifikation Endrunde Pommern
  • Bezirk II Köslin

    Die Abschlusstabelle aus dem Bezirk Köslin ist nicht überliefert, der SV 1910 Kolberg wurde Bezirksmeister, folgende Mannschaften nahmen teil:

  • Qualifikation Endrunde Pommern
  • Absteiger
  • Bezirk III Stettin

  • Qualifikation Endrunde Pommern
  • Absteiger
  • Bezirk IV Pyritz

    Die Bezirksbezeichnung wechselte zur kommenden Spielzeit zum Namen Bezirk IV Stargard, da der Ort Pyritz fußballerisch keine Rolle mehr spielte.

  • Qualifikation Endrunde Pommern
  • Absteiger
  • Bezirk V Schneidemühl

  • Qualifikation Endrunde Pommern
  • Absteiger
  • Bezirk VI Vorpommern

    Aus dem Bezirk Vorpommern ist aktuell nur der Sieger, Pasewalker SC, und der weitere Teilnehmer SC Preusen Strasburg überliefert.

    Bezirk VII Gollnow

    Aus dem Bezirk Gollnow ist aktuell nur der Sieger, SC Regenwalde, überliefert.

    Endrunde um die pommersche Meisterschaft

    Die qualifizierten Mannschaften trafen im K.-o.-System aufeinander, um den pommerschen Fußballmeister zu ermitteln.

    Vorrunde

    Halbfinale

    Finale

    Endrunde um die baltische Fußballmeisterschaft

    Die Endrunde um die baltische Fußballmeisterschaft wurde in der Saison 1923/24 im Rundenturnier erneut mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Qualifiziert waren die drei Kreismeister. Der VfB Königsberg dominierte die Endrunde und gewann ungeschlagen seinen sechsten Meistertitel des Baltischen Rasen- und Wintersportverbandes, darunter der vierte in Folge.

    Kreuztabelle

    Abschlusstabelle

  • Baltischer Fußballmeister und Qualifikation zur deutschen Fußballmeisterschaft 1923/24
  • Literatur

    • DSFS: Fußball im baltischen Sportverband, Teil 1: 1903/04 - 1932/33. DSFS, 2018, S. 126 ff. 

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